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plattenkritik

windsor for the derby : calm hades float
bereits erschienen, (secretly canadian)

eine von den bands, die immer an mir vorbeigegangen sind, obwohl ihr debut bereits vor zehn jahren erschienen ist. und um dieses debut handelt es sich bei "calm hades float". das label "secretly canadian", das ja immer äußerst geschmackssicher ist (antony + the johnsons; jens lekman), hat beschlossen, die ersten beiden nicht mehr erhältlichen alben von "windsor…" wieder zu veröffentlichen.
und tatsächlich ist diese album sehr hörenswert. hier werden typische, in den späten 90ern sehr beliebte dronesounds mit teils recht postrockigem schlagzeug verbunden. repetitive rhythmen verleihen der überwiegend instrumentalen musik der us-amerikaner einen krautrockigen touch. überhaupt ist die musik sehr soundorientiert und atmosphärisch, so dass man schon eher von tracks als von songs reden kann. "two" (die stücke sind schlicht durchnummeriert) erinnert an eine mischung der einst legendären ruf genießenden "flying saucer attack" und "labradford". tritt mal gesang hinzu wie in "three", glaubt man "piano magic" zu hören. "four" bis "six" sind eine melancholische version von postrock chicagoer prägung.
dabei sind die aufnahmen schlicht gehalten, noch nicht lo-fi, aber sehr, ich sage mal: bodenständig.
als bonus gibt´s noch drei live songs, wovon das erste von eher fragwürdiger soundqualität ist, was aber nicht weiter stört, vermittelt es dennoch ein schönes bild, wie "windsor…" wohl live wirken. der improvisationscharakter der musik wird hier noch etwas deutlicher, ohne aber auch nur im ansatz zu nerven, selbst wenn es etwas experimenteller zugeht. immer hängt in der musik ein quäntchen melancholie. nicht unbedingt eine sommerplatte, aber auf jeden fall wert, mal genauer angehört zu werden.
(vk)