windsor
for the derby : we fight 'til death
bereits erschienen (secretly canadian / cargo)
wftd
wechseln die labels zwar nicht so oft wie kinder ihre zahnspange
aus dem mund holen ("hier kuck mal, mit glitzer."), aber
alle paar alben scheint eine neue plattenfirma von nöten. dieses
hier in rosa nun also bei secretly canadian, dem label, das wohl
lieber kanadischen ursprungs wäre, als sich in bloomington/indiana
zu hause zu wissen. (die autorin verfolgt hier eine reine unterstellung).
bei sc setzt man auf indie pur, ecke chill/college-/punk-rock/post(post).
die bekanntesten vertreter sind wohl songs:ohia, early day miners,
scout niblett und nikki sudden. neu im stall auch der schwede jens
lekman (siehe "neue töne") und eben wftd, bestehend
aus dan matz (philadelphia/new york state) und jason mc neely (austin/texas).
ersterer macht als the birdwatcher auch ganz allein schönen
slow-mo-pop und vielleicht ist deshalb ein toter vogel auf dem cover
von "we fight til death" (wiederum reine mutmaßung).
10 jahren post-rock können einem auch wie ein aussichtsloser
kampf vorkommen, denn mehrheitstauglich war die post-idee noch nie.
wie bei diversen kollegen des genres (siehe bericht über eine
weitere band aus austin/texas namens american analog set) ist auch
bei wftd eine hinwendung zum pop festzustellen und das nicht zum
schlechten.
der opener "the melody of a fallen tree" vereint exemplarisch
das beste des indie unter dem mantel mitreißenden pop's, der
zur indie-club-hymne genügen würde, wäre er nach
5 minuten vorbei. aber sie sind eben doch "post" die wftd,
und deshalb zieht sich die melodie schier endlos bis sie bei minute
acht vor lauter monotonität innehalten muß, um zu atem
zu kommen, und dann noch einmal elektronisiert und vor der gesprächskulisse
eines live-gigs als "the cutter" wiederzukehren. schon
mit track 3 stellen wftd die nerven des hörers auf die probe
und konstruieren ein düsteres instrumental nach immanentem
baukastenprinzip. gitarren, bass, piano und schlagzeug schwimmen
im gleichen strom, aber auf verschiedenen bahnen. mal geht der ton
in richtung new order/joy division, mal in richtung yo la tengo.
ein ballett, in dem jeder für sich tanzt, die choreographie
alle soli doch zu etwas höherem zusammenfügt. so auch
in "logic and surprise", wo synthetische zweitonfolgen
hämmern und der gesang zum duett erweitert wird. "all
your love goes straight to your head, all your love slips through
your hands". gefühlvolle analytiker müssen die wftd
sein und wer sich darin nicht wiederfindet, der sollte zumindest
der "melodie des fallenden baumes" gehör schenken.
(ww)
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