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plattenkritik

the winnebago orchestra : fifteen
vö: 26.05.06 (tuition records)

gleich zu anfang wird man bei diesem album reichlich irregeführt, denn das winnebago orchestra besteht lediglich aus drei musikern. spencer roberts und andy davies sind bereits mit ihren bands the cudgels oder rumblefish im fahrwasser von c 86 mitgeschwommen, aber darin anscheinend irgendwann untergegangen. dafür können sie immerhin malcolm ross ihren kumpel nennen, der früher auch schon einmal auf ihren eps mitwirkte. gesanglich unterstützt werden die beiden von der ehemaligen blue aeroplanes-gitarristin caroline trettine, die zuvor mit billy bragg zusammenarbeitete. bedauerlich nur, dass die alben der genannten musiker heute im grunde niemand mehr wirklich hören mag. und genau hier gerät "fifteen" zur eklektischen problemzone. the winnebago orchestra halten sich nämlich fein raus, was trends oder gar discotauglichkeit angeht. wenn es überhaupt aktuelle berührungspunkte gibt, dann mit alten hasen wie den flaming lips, grandaddy, wilco oder den go-betweens. der unlängst viel zu früh verschiedene grant mclennan hätte sicherlich an "get me" und "actors studio" seine helle freude gehabt. neben einigem füllmaterial mal als country-balladen mal als beat-poetry gibt es doch noch einige höhepunkte zu entdecken. "love is here with me" klingt wie die talking heads ’77, während "pebbles” die ehedem großartigen tv personalities auf den plan ruft. "i’m here with you" ist im grunde primal screams "velocity girl" und auch the jazz butcher kommen bei "angels” noch zu ehren. es stellen sich dann aber doch zweifel ein, ob man nicht besser gleich auf die originale zurückgreift. die waren seiner zeit immerhin tatsächlich unbekümmert und verschroben unangepasst.
(cs)