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plattenkritik

the wohlstandskinder : dezibelkarate
bereits erschienen (motor)

honululu silver, don ludger de la cardeneo, raki und türk travolta nennen ihre musik popmassaker oder auch provinzrock. wenn euch bereits nach diesem ersten satz eine auf fremdscham basierende gänsehaut über den rücken läuft, seid ihr auf dem besten weg, das konzept dieser band zu erkennen. just im ersten song gesteht uns honululu, kein freund von großen worten zu sein, was allerdings auch dem unaufmerksamsten aller zuhörer spätestens nach dem zweiten lied selbst aufgefallen wäre. die deutschen und schier unerträglich peinlichen texte werden von der band dadurch entschuldigt, dass für sie albernheit 'ein unglaubliches heilmittel' sein kann. da ich weitere worte zum sprachlichen output dieser band für energieverschwendung halte, hier noch ein paar soundbezügliche vergleiche.
zwischen deutschrock und collegepunk pendelnd erinnern 'the wohlstandskinder' an eine prolligere variante der band 'rekord'. gelegentlich ist man an 'die ärzte' erinnert, vermisst allerdings deren genialität. wenn es softer wird, entstehen ähnlichkeiten zu 'echt', nur bleibt dessen charme gänzlich aus. unterm strich jedoch klingt diese aus dem bergischen overath stammende band schmerzhaft nach 'pur'; zugegeben etwas verzerrter, jedoch haben auch 'the wohlstandskinder' all die eigenschaften, die bereits 'nationalgalerie' zu einem mit recht verdrängten one-hit-act machten. wenn dies bereits das fünfte album der band ist, möchte ich (der band sei eine weiterentwicklung einfach mal unterstellt) gar nicht erst wissen, wie die ersten vier klangen.
p.s.: promo-cd zu verschenken

(mike witschi)