plattenkritik
the
wowz : long grain rights "the
wowz" sind die neue und ganz geheime attraktion aus brooklyn,
new york. mit "long grain rights" legen sie ihr debutalbum
vor. ein album, das von diversen genreeinflüssen geprägt
ist, allerdings nie zu einem genremix verkommt. dezent werden einflüsse
des country, britfolk und naivepop auf einzelne lieder verteilt,
ohne sich dieser zu ermächtigen. dadurch wird "long grain
rights" zu einem spektakel abwechslungsreicher und überraschender
momente. das interessante an dem album ist jedoch der stetige bruch
mit den genreerwartungen des hörers. der opener "happy
today" ist geprägt von einflüssen eines hank williams
sr. und kommt so fröhlich daher, als hätte hank sein leben
lang flauschigen tweepop produziert. in den beatleslastigen song
"nothin‘ would be better" fallen immer wieder
mundharmonikasoli ein, die an dylan erinnern und das lied "(646)"
verkommt als indiehitparodie zu einem trinklied im stile des irishfolk.
in "twist in the end" findet die musikalische vorgehensweise
der "wowz" dann auch inhaltlich eine bestätigung:
in der abgefahrenen noir- revue- pop- nummer fordern die musiker
wiederholt den twist. das ist eigentlich gar nicht nötig, denn
das tanzbein wird ohnehin schon längst geschwungen und die
laune könnte kaum besser sein. (jf)
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