plattenkritik
wye oak : if children "wye
oak" sind jenn wasner und andy stack. "if children"
ist ihr debutalbum, das sie 2006 in kellerräumen und wohnzimmern
in baltimore einspielten. in warmen räumen, vor dessen fenstern
das herbstliche laub durch die straßen wehte. der bandname
ist dem wahrzeichen ihres heimatstaates entlehnt: einer weißen
eiche, die bis 2002 geschätze 460 jahre ihre pracht dem bundesstaat
verleiht. die musik die jenn und andy spielen ist im wahrsten sinne
des wortes mit ihrer heimat verwurzelt. folkelemente, geprägt
von einer leicht unterkühlten vornehmheit, die eigentlich den
südstaaten zusteht, kombinieren sie mit shoegaze und noise.
daraus ergibt sich ein flirrender sound, der mal unsicher und zerbrechlich
wirkt, aber zu jeder zeit in dröhnende aber nie bedrohliche
spähren vordringen mag. am erstaunlichsten bei all dem eigensinn
(auch eine eigenschaft die den bewohnern marylands nachgesagt wird)
ist jedoch die harmonie des gesamtwerkes. wie herbstlaub, das zurück
an den baum schwebt, von dem es abgefallen ist.
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