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plattenkritik

yo la tengo : prisoners of love 1985-2003
bereits erschienen (matador records / indigo)

lange ist es her, daß ich zu yo la tengos wohl einzigem indiepophit 'upside down' mit achtzehn unschuldigen lenzen durch das damalige kir gehopst bin.
ich würde lügen, wenn ich sagen würde, daß ich jemals fan dieser truppe gewesen bin, aber stellte jüngst zu meiner überraschung
fest, daß ich ganze sechs alben von ihnen mein eigen nennen darf.
woran das liegt? nun ira kaplan, dave schramm und georgia hubley hatten auf jedem ihrer alben fast immer zwei bis drei schmissige auflegenummern. umso schöner ist es doch da, einen großen teil mal zusammen auf einer tollen doppel-cd zu haben. wurde nach mittlerweile neunzehn jahren, als ihr debutalbum 'ride the tiger' erschien, auch irgendwie mal zeit.
diese band aus new jersey empfand ich immer als die kleinen
geschwister von sonic youth. dazu trug sicher auch die vorliebe
von kunststudenten und sozialpädagogen für yo la tengo bei (das ist keine beurteilung, sondern lediglich eine feststellung...).
in meinem bekanntenkreis kenne ich keinen einzigen fan, jedoch
hat fast jeder einen yo la tengo-lieblingssong. das ist wahrscheinlich
das geheimnis dieser band, die nie den großen wurf landete, aber mit
ihrem irgendwie zeit-und trendlos wirkendem indiegitarrenpop immer zur
familie gehörte und alle hypes locker überdauern konnte.
auf 'prisoners of love' sind stilsicher viele perlen von yo la tengo
zusammengekommen und plötzlich hält man inne und merkt, was für
feine bis hervorragende oden sie uns über die vielen jahre geschenkt haben.
für die bezeichnung 'best-of' reicht es nicht, denn einige meiner favouriten fehlen leider und die doch schwächelnden outtakes,
die auf einer bonus-cd mitgeliefert werden, hätte man sich auch sparen
können. nun, auch das ist sicherlich wieder geschmacksache.
sind eben totalverweigerer...
(benny)

ps: noch was, die do-cd gibt es bereits für ca. 12 €, die 3-cd schon für ungefähr 18 €, also schnell zugreifen...