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plattenkritiken 2009

alec ounsworth - mo beauty
(anti/indigo)

"mo beauty" ist das neue album von alec ounsworth. ounsworth, bekannt geworden durch sein mitwirken als frontman bei "clap your hands say yeah", kommt aus philadelphia. "mo beauty" nimmt er in new orleans auf, auf rat von steve berlin, produzent des albums und weggefährte aus ounsworths heimatstaat. so trägt die musik von ounsworth eine handschrift, die zu großem teil die von berlin ist, verschroben, schwül, mit einem hang zum blues. steve berlins arbeiten mit los lobos und insbesondere mit john lee hooker prägen die qualität von "mo beauty" entscheidend mit. eine blues gitarre ist das leitmotiv: sie unterläuft taktvoll die rhythmen, harmoniert mit der verwegenen, mit der betrogenen stimme von ounsworth; sie schafft frieden nach dem musikalischen experiment. schöpferisch mag damit im kleinen die geschichte von new orleans der letzen jahre umrissen sein. lyrisch gibt es wenig bezug zu dem produktionsort, dessen wiederaufbau langsam und schleppend nun auch verstärkt medial verarbeitet wird. "mo beauty" ist ein stimmungsvolles album aus new orleans, nicht über new orleans, ein album das imperfekt ist, wie der neue werner herzog film "bad lieutanant". aber es kann hier nicht um perfektion gehen, gelingt es doch beiden künstlern die atmosphäre der südstaaten metropole einzufangen. und wenn ounsworth in "holy, holy, holy moses" auch lyrisch den zugang zu new orleans findet kehrt frieden ein. lange, das glaubt man zu wissen, wird dieser frieden jedoch nicht andauern.
(jf)

alec ounsworth @ myspace