home                                     club        musik        konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels
plattenkritiken 2009

arctic monkeys - humbug
(domino/indigo)

nach alex turners durchaus erfolgreichem "last shadow puppets“-ausflug wieder eine "arctic monkeys“ platte. mit dem debüt "whatever people say i am that’s what i’m not“ und dem nachfolger "favourite worst nightmare“ hat "humbug“ nicht mehr viel zu tun. lebte der erstling nicht zuletzt von seinem schlampigen rotzigen und rauen charme, klingt "humbug“, das teilweise in der kalifornischen wüste aufgenommen wurde, rund und durchproduziert – manchmal vielleicht sogar ein wenig zu glatt. geblieben ist turners charakteristische stimme. tiefe melodiöse bassläufe, die mitunter ein wenig an "franz ferdinand“ erinnern, prägen die ersten songs der platte, darunter die single "crying lightning“.
streicher, orgeln und twang-gitarren lassen "humbug“ variabler als die beiden ersten "monkeys“ alben wirken, sorgen aber auch dafür, dass die songs nicht mehr so prägnante, tanzbare ohrwürmer sind, sondern ein paar durchläufe brauchen, um sich festzusetzen.
mit zunehmender dauer werden die songs breiter und schwelgender ("cornerstone!“). man merkt deutlich, dass die band, nachdem sie auf zwei alben im prinzip dasselbe getan hat, den nächsten schritt gehen möchte. dass man dies der platte all zu deutlich anhört, ist nicht unbedingt ein gütesiegel. oft ist von der schwierigen zweiten platte die rede. betrachtet man die schon erwähnten "franz ferdinand“, "maximo park“ oder auch die "strokes“, so scheint es eher die dritte platte zu sein, an der vielgehypte indie-hoffnungen des 21. jahrhunderts scheitern. und so bleibt auch "humbug“ eine sammlung von zehn songs, die nicht stören, aber irgendwie auch nichts packendes haben. schade!
(paul hauser)

arctic monkeys @ myspace