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plattenkritiken 2009

au revoir simone - still night, still light
bereits erschienen, (moshi moshi/cooperative music/universal)

blümchenkleider und geflochtene zöpfe, zart hauchende stimmen und charmant sanfter synthie-pop – das kann nur "au revoir simone" sein. das mädchen-trio hat ihr drittes album veröffentlicht und ist damit ein stück erwachsener geworden.
auf ihrem aktuellen longplayer "still night, still light" dominieren, wie auch schon in voran gegangenen veröffentlichungen stimme, drumcomputer- und synthie-sounds die dennoch folkig anmutenden songs der drei new yorkerinnen. auch wenn sie optisch unverändert und par excellence das kindchenschema bedienen, scheinen sich erika, heather und annie weiter entwickelt zu haben. reifer und durchdachter ist ihr stil, klarer und direkter. im grunde sind sie zwar ihrer linie von elektronischem mädchen-pop treu geblieben, doch die verspielten elemente, die noch ihre letztes album "the bird of music" so besonders machten, sind beinahe verschwunden. einzig ein paar handclaps konnten sich behaupten. statt der spielereien mit glockenspiel und co. experimentieren die mädchen mit harmonischen und metrischen raffinessen und wagen so den blick über den tellerrand der einfachen schemata hinaus. verdeutlicht wird diese weiterentwicklung auch auf textlicher ebene: bereits der zweite song, "shadows", scheint für das ganze album zu stehen, denn er vereint die stilprägenden elemente der "simones" mit den zeilen "i’m moving on, i hope you’re coming with me". die richtung ist klar, es geht nach vorn. das ergebnis ist ein schönes sommer-synthie-pop-album. schade nur, dass der zauber auf dem weg des erwachsenwerdens nahezu verloren gegangen ist.

(anika haberecht)

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