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plattenkritiken 2010

charlotte gainsbourg - irm
(warner)

da wäre mir ja beinahe eine großartige platte entgangen ende 2009. zu uninteressiert war ich, als ich von der zusammenarbeit von beck und charlotte gainsbourg las. beck hat mich eh nie wirklich überzeugt und die letzte gainsbourg -von "air" zusammengezimmert- könnten sie daher eh nicht erreichen.
weit gefehlt! diese duo übertrifft die kollaboration mit "air" sogar bei weitem. gainsbourg hat sich vom niedlichen säuselnden chansonpop verabschiedet und wagt diesmal richtig was. klar ist "irm" ein popalbum. aber eins, das versucht, neue wege zu bschreiten. da gibt es anleihen an krautrock zu hören, komische streichersätze und überhaupt arrangements, die einen sofort an gainsbourgs vater serge zu zeiten von "melody nelson" denken lassen.
der titel track klingt fast wie die grandiose "warp"-band "broadcast". das darauf folgende "le chat du café des artistes" könnte einem imaginären soundtrack entliehen sein und erzeugt durch die bizarren streicher eine beinahe bedrohliche atmosphäre und bleibt dabei dennoch sehr eingängig und poppig. mit "in the end" enthält das album dann doch ein stück, das so auch hätte auf "5:55" erscheinen können. das duett mit beck -"heaven can wait", gleichzeitig die single- ist etwas rumpelig und für meinen bregriff das einzig relativ schwache stück des albums. das sehnsüchtige "time of the assassins" ist mit der schönen 60ties Orgel sicher das highlight des albums. "greenwich mean time" elektropopt modern vor sich hin und könnte von eurem liebsten hip act sein. ihr merkt hier schon, man kann eigentlich zu jedem der stücke etwas sagen, weil sie so sehr variieren.
"irm" ist ein grandios gelungenes popalbum, das sicher noch einige in ihre jahres-top-ten einschieben dürften. (volker kindt)

charlotte gainsbourg @ myspace