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plattenkritiken 2009

dag för dag - shooting from the shadows ep
(saddle creek/indigo)

"dag för dag“ sind die geschwister jacob und sarah snavely. geboren im südwesten der vereinigten staaten, ist im 21. jahrhundert stockholm, schweden, eine zweite heimat für beide geworden. ihre aus sechs liedern bestehende "shooting from the shadows ep“ ist geprägt von schwermütigen melodien, dem vielleicht bekanntesten musikalischen geschwisterduo scheint der beginn zugedacht: ein karges schlagzeug vor einem dynamischen basslauf. wie der nordische eiswind zerschneidet der opener "ring me, elise“ die luft. eine existentiell anmutende minimalproduktion nackter musik, die entfernt an die live takes von "joy division“ erinnert. aber "dag för dag“ gehen weit über diesen vergleich hinaus: immer stärker kippt die musik ins mystische, westcoast psychedelic könnte man meinen. das liegt gar nicht einmal so fern, ist die "shooting from the shadows ep“ doch von richard swift, jenem genie des la psychfolk, produziert. zudem gesellen sich tyson vogel ("two gallants“) und casey foubert (sufjan stevens) in den kreis der erlesenen gastmusiker und bestärken amerikanische musiktraditionen. letztlich fügt sich der musikalische aufbau und der melodische verlauf der ep einem westcoast mythos, dessen name nicht genannt werden muss. dieser geht auf ein william blake zitat zurück: "if the doors of perception were cleansed everything would appear to man as it is, infinite.“

(jf)

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