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plattenkritiken 2009

eagles of death metal - heart on
(cooperative/universal)

der große unterschied zwischen der amerikanischen und der englischen musikszene findet sich im 21. jahrhundert im politischen gehalt des lyrischen. während die künstler aus den staaten ihre eigene poetische revolution gegen die herrschende umstände proklamieren, hat sich auf der insel ernüchterung nach dem einst favorisierten blair regime breitgemacht. grund zur kritik bestünde dabei allerortens, während die us- künstler vor einer schwierigen aufgabe stehen: wie steht man dem ersehnten heilsbringer gegenüber? in jedem fall mit der hoffnung, dass dieser nicht ebenso kläglich scheitert, wie sein englischer kollege. wer aus der rolle fällt, wird (zu recht) diskreditiert oder glaubt sich, ganz den anarchischen rock’n roll (oder besser death metal) gesetzen entsprechend, als letze politische instanz. wenn jesse hughes, sänger der "eagles of death metal", obama als "leichtfüßigen, kommunistischen schwanzlutscher" bezeichnet, vergeht einem schon vor dem ersten song des neuen album die lust an der musik. das ist eigentlich schade, denn die "eodm" schaffen schöne popsongs, surf’n roll songs mit groovenden beats und kreischenden gitarren, die die langen strände, steinigen küsten und palmenalleen so cals wundersam musikalisch bebildern. mit "wannabe in la" fassen sie die ewigkeitsphantasie so cals in einem brillianten pophit in nur zwei minuten zusammen. hätte sich hughes treffend nach den ideen des ersten albums "peace, love and death metal" im interview selbst zitiert, wäre "heart on" vielleicht sogar ein vergnügliches unterfangen. nach seinen äußerungen verspielt er jedoch jeglichen kredit vergangener zeiten.

(jf)

eagles of death metal @ myspace