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plattenkritiken 2009

fever ray - fever ray
(cooperative/universal)

karin dreijer andersson, die eine hälfte und stimme von der zauberhaften artyparty-kombo "the knife", stellt ihr licht mit diesem solowerk nicht unter den scheffel. sie singt mit gewohnter twilightzonigkeit, mit gewohnten effektereien und auch die klänge sind bekannt und dennoch ist "fever ray" ein meilenstein in eine andere richtung, die nicht recht greifbar ist. die songs sind schüchtern und doch voller emotionalität und ekstase. intensiv ist die wirkung, aber nicht zu fassen. die beats sind sehr zurückgenommen, kein rave ist zu finden, sondern - da sie hier alleine musiziert - eher ladysingersongwriting im elektronischen gewande und an surrealität kaum erklärbar. dabei ist die platte dennoch pop, wenn auch nicht so arg, wie "the knife", aber man findet sich rein, identifiziert sich mit der macht, die einen überkommt, auch wenn man sie kaum zu verstehen vermag. "fever ray" löst etwas aus, etwas gutes, etwas neues, unentdecktes in einem. teilweise, gerade im ersten track, lastet dem ganzen etwas mythologisch indianereskes an, starre rhythmen versetzen einen in trance. naja, das klingt vielleicht zu pathetisch... ich bin einfach baff. dieses werk ist unbeschreiblich. dumme würden sagen: "eine etwas ruhigere "the knife"-platte". das bestätige ich in meiner unzurechnungsfähigkeit.

(christian meyer)

fever ray @ myspace