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plattenkritiken 2009

idlewild - post electric blues
(cooking vinyl/indigo)

ohne die fans wäre dieses album wohl nicht erschienen, denn die aufnahmen zu "post-electric blues“ wurden nach einem aufruf der band von den fans finanziert. interessant auf jeden fall, da dieser umstand laut "idlewild“-kopf roddy woomble sogar einfluss auf die aufnahmen selber hatte, da die fans über eine online community an der entstehung teilnehmen konnten.
ob es nun daran lag oder die platte auch unter anderen umständen so geklungen hätte, tut letztlich nichts zur sache. "idlewild“s siebentes album ist ein sehr reifes werk. selten kann man bei einer band eine entwicklung von den ungestümen wilden anfängen zu poppigeren hymnen ("the remote part“), über den (gescheiterten) versuch eines mainstreamdurchbruchs ("warning/promises“) zu geläuterten popsongs ("make another world“) bis zu den vielseitigen songs dieses albums in dieser konsequenz und authentizität beobachten.
einerseits hört man hier "idlewild“s musikalischen ausflüge zur traditionellen schottischen musik - wie etwa auf dem feinen sampler "ballad of the books“ - heraus, andererseits scheinen sie auch aktuelle musik mit ein zu beziehen wie die "los campesinos!“, deren harmonien in "reader & writer“ anklingen. amerikanischen indie scheinen die herren auch zu mögen. hinzu kommt eine für die band neue experimentierfreudigkeit, was instrumentierung angeht. das resultat ist vielseitig und durch die verbindung mit den schon für "the remote part“ typischen hymnischen melodien eine folgerichtige weiterentwicklung.
mit "dreams of nothing“ und "all over the town“ gibts dann sogar noch überzeugende tanzflächen stomper. also alles dabei.
für alterswerk sind sie wohl noch etwas zu jung, aber "idlewild“ wissen auf "post-electric blues“ mit reife und ideen mit zu reißen. großartig.
(volker kindt)

idlewild @ myspace