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jochen distelmeyer - heavy
(columbia/sony music)
eins sei hier mal gleich vorweggenommen: ich mache meinen frieden mit
jochen distelmeyer, nachdem mich sein letztes werk mit seiner einst
genialen band blumfeld mit einem riesigen fragezeichen zurückließ.
ich würde sogar darauf wetten, dass er diesem ersten soloalbum
viele alte zweifelnde fans wie mich zurückgewinnen wird.
da wo das schöne album "old nobody" endete scheint
nun "heavy" mühelos anzuschließen.
das werk ist in sich so schön stimmig und muß aufhorchen
lassen.
was ist anders? vielleicht ist alles wieder greifbarer geworden, rauheiten
finden wieder ihren weg und auch die hooks wandern wieder ohne umwege
ins ohr. dem mitbegründer der hamburger schule geht es wieder gut
und das hört man dem album an, so als wäre die alte schwere
bürde "blumfeld" erlösend von ihm abgefallen.
klar, was hätte nach den zeitlosen, genialen alben "ich-maschine".
"l’etat et moi" denn auch noch kommen sollen? distelmeyer
fängt sich auch wieder textlich und schmettert, schlaue, feine
oden, wie ich sie zuletzt bei blumfeld nicht mehr gehört habe.
da ist textlich mehr biermann als grönemeyer, aber letztlich dann
doch
wieder der typische distelmeyer. hurra, der apfelmann gehört der
vergangenheit an. danke jochen!
(benny ruess)
jochen
distelmeyer @ myspace
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