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plattenkritiken 2009

jochen distelmeyer - heavy
(columbia/sony music)

eins sei hier mal gleich vorweggenommen: ich mache meinen frieden mit jochen distelmeyer, nachdem mich sein letztes werk mit seiner einst genialen band blumfeld mit einem riesigen fragezeichen zurückließ. ich würde sogar darauf wetten, dass er diesem ersten soloalbum viele alte zweifelnde fans wie mich zurückgewinnen wird.
da wo das schöne album "old nobody" endete scheint nun "heavy" mühelos anzuschließen.
das werk ist in sich so schön stimmig und muß aufhorchen lassen.
was ist anders? vielleicht ist alles wieder greifbarer geworden, rauheiten finden wieder ihren weg und auch die hooks wandern wieder ohne umwege ins ohr. dem mitbegründer der hamburger schule geht es wieder gut
und das hört man dem album an, so als wäre die alte schwere bürde "blumfeld" erlösend von ihm abgefallen. klar, was hätte nach den zeitlosen, genialen alben "ich-maschine". "l’etat et moi" denn auch noch kommen sollen? distelmeyer fängt sich auch wieder textlich und schmettert, schlaue, feine oden, wie ich sie zuletzt bei blumfeld nicht mehr gehört habe.
da ist textlich mehr biermann als grönemeyer, aber letztlich dann doch
wieder der typische distelmeyer. hurra, der apfelmann gehört der vergangenheit an. danke jochen!
(benny ruess)

jochen distelmeyer @ myspace

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