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plattenkritiken 2010

kent - röd
(rca/sony)

früher waren kent-alben langsam, mystisch, sphärisch und melancholisch. seit ihrem 2007er werk "tillbaka till samtiden" sind kent-alben hektisch, getrieben, elektronisch. ein trend, der sich auch auf ihrem achten werk "röd" (zu deutsch: rot) fortsetzt, mag der opener "18:29-4" auch mit kirchengeläut und –chor reichlich sakral daherkommen. es folgen zwei dance-kracher erster kanone, ehe die platte zumindest ein klein wenig ruhigere fahrwasser betritt. was ist geblieben? noch immer singen "kent" auf schwedisch und joakim bergs durchdringende stimme schlägt neben dem wiederum von joshua schuman produzierten elektro-synthie-sound die brücke zu alten meisterwerken. tenor dieser kritik könnte nun sein – musikalische weiterentwicklung, alt und neu verbunden, neue ufer. irgendwie stimmt das ja. und auf langsameren nummern wie "ensamheten", das in den strophen wir die alten "kent", im refrain wie die neuen klingt, mag der brückenschlag gelingen. legt man aber das 2005er überwerk "du & jag döden" auf, macht sich doch der gedanke breit, dass der alte stil irgendwie stimmiger war. "röd" ist somit kein schlechtes, aber vielleicht ein bisschen zu ambitioniertes album. durchaus was für kalte winterabende, "kent"-einsteiger seien aber eher die alten werke ans herz gelegt.
(paul hauser)

kent @ myspace

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