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plattenkritiken 2009

mew - no more stories are told today i'm sorry they washed away no more stories the world is grey i'm tired let's wash away
(sony)

nach vier lange jahren melden sich "mew“ nun endlich mit einem neuen album zurück. albern langer titel, den sich die inzwischen zum trio geschrumpfte band da ausgedacht hat, aber das hat ja nun nichts mit der musik zu tun.
produziert ist das album von rich costey, der schon mit "franz ferdinand“, "glas vegas“, "muse“, "supergrass“, "interpol“ und "nine inch nails“(!) zusammen gearbeitet hat. vielleicht kam auch daher die verbindung zu den "nine inch nails“, in deren vorprogramm "mew“ derzeit um die welt tingeln. musikalisch ist da für meinen begriff kein zusammenhang zu sehen, weshalb sich die drei dänen sicher schon auf ihre eigene tour im oktober freuen.
superlative soll man ja immer schön sparsam benutzen, doch "no more stories...“ dürfte jetzt schon eines der highlights des jahres sein. nahtlos schließt es an seinen vorgänger "and the glass handed kites“ an, ist aber deutlich mehr dem song und dem pop zugewandt. ja, "mew“s neuestes werk ist ein wunderbares popalbum geworden, das gute laune macht, aber trotzdem nachdenklich stimmt.
die dem progrock entlehnten harmonischen und rhythmischen "mew“-schen eigenheiten gibt es zwar noch immer, werden aber in süße pop melodien gehüllt. wieder ist das album sehr aufwendig produziert. schier unendlich viele instrumente und sounds scheinen sich hier zu stapeln. seltsamerweise wirkt das aber nie zu viel. jeder song sprüht vor ideen und ist so vielseitig wie bei manch anderer band ein ganzes album nicht.
obwohl "mew“ immer etwas fernab aller trends musizieren, haben sie hier -wie etwa in der single "introducing palace players“- einige gitarrenriffs angesagter bands mit einfließen lassen. das tut ihrem sound durchaus gut.
wenn man denn unbedingt einen haken suchen möchte, findet man natürlich auch einen: der tanzflächentaugliche hit fehlt auf "no more stories...“. zumindest stell ich mir die verrenkungen von tanzenden menschen zu "introducing palace players“ sehr lustig vor. vielleicht könnte man im club einen versuch mit "beach“ oder "repeaterbeater“ starten.
"mew“ sind zurück. und das mit einem wirklich fabelhaften album. weiter so, die herren!
(volker kindt)

mew @ myspace

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