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plattenkritiken 2009

moll flanders - if you can't understand what you don't understand it's not easy
(crying bob/broken silence)

"moll flanders“ ist der name einer sechsköpfigen schwedischen band, die mit "if you can’t understand what you don’t understand it’s not easy“ ihr zweites studioalbum vorlegt. dabei widmen sie dem kollegen daniel johansson (friska viljor) das lied "adore you“, eine ballade, die als musikalisches zitat an die "beach boys“ anknüpft. johanson bewies als produzent von lena malmborgs "real love“ unlängst ein gespür für ruhige und getragene klänge der frühen "capitol records“ kompositionen. "moll flanders“ orientieren sich weniger an der musik eines johnny mercer und dessen zeitgenossen, sondern wenden sich schnellem pomppop und kurzlebiegen melodien zu. die selbstbenannten vorbilder der band, etwa "the who“ oder "the hidden cameras“, lassen sich nur schwer heraushören, zu klanglich perfekt und überproduziert kommt "if you can’t understand what you don’t understand it’s not easy“ daher. das ist aber bei vitalen popsongs wie "something good“ oder "1983“ keineswegs ein nachteil: unbeschwert fegen diese lieder durch die lautsprecher, mit ein wenig surf und ein wenig roll aber auch zu wenig eigenart. das größte problem der produktion ist jedoch, dass der bogen musikalischer illusion durch angestrebte klangperfektion oder retroeske nachahmung aufgebrochen wird. die musikalischen reminiszenzen verschwinden. es bleiben moderne popsongs.

(jf)

moll flanders @ myspace