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plattenkritiken 2009

scanners - violence is golden
(99999/alive)

im allgemeinen gibt es drei sorten von bands: zuerst und am häufigsten natürlich die gesellen, die niemals einen wirklich tollen song schreiben. dann haben wir die bands mit großen musikalischem genie, die große alben veröffentlichen und mit mal mehr und mal weniger kommerziellem erfolg belohnt werden und dann gibt es bands wie die "scanners". diese haben bereits anfang des letzten jahres mit ihrer ersten single "lowlife" ein so außerordentlich schönes stück musik geschaffen, dass es auch gut das zwölfte stück auf "arcade fires" wunderalbum "funeral" hätte sein können.
als londoner quartett mit hohem stylefaktor wurden sie dafür natürlich umgehend vom nme als hoffnungsvollste newcomer und retter des indierocks abgefeiert. nun ist das album fertig, auf dem neben den regulären 11 songs auch 4 remixe (darunter sehr gelungene von "la riots" und "a trax") zu finden sind. der erste song "joy" ist eine arge enttäuschung und wirkt wie eine schlecht arrangierte rockoper von ausgewiesenen fans von "muse" und "queen". den tiefpunkt bildet der sehr einprägsame refrain "joy..joy joy jooooy - hey hey heeeey" untermalt von krachigen gitarren.
zum glück kommt danach "lowlife" und bildet ganz klar und eindeutig den höhepunkt des albums. zwar gibt es noch zwei oder drei überdurchschnittliche songs ("in my dreams"/ "bombs"/"changing times"), doch die schaffenshöhe dieses stücks wird weder auf diesem und wahrscheinlich auch auf keinem folgealbum der band wieder erreicht.
was bleibt ist ein schönes album für fans von "placebo" und "muse". für alle anderen reicht wahrscheinlich die anschaffung der single.
(daniel algermissen)

scanners @ myspace