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plattenkritiken 2009

schwervon! - lowblow
(sitzer records/broken silence)

"schwervon!" sind ein paar, sie leben in new york, wo sie sich mit ihrer katze gummo ein apartment in der lower east side teilen, und machen auch noch antifolk. genau, der vergleich mit den "moldy peaches" liegt nicht fern. und das ist er auch nicht!
auf ihrem vierten album "lowblow" hören sich "schwervon!" an, wie adam green und kimia dawson nach einem tag eingeschlossen in einer süßwarenfabrik.
"schwervon!" müsste dann also eine süße, trashige indiepop praline mit einer bunten füllung aus low-fi-, punk- und antifolk-einflüssen sein. diese süße gepaart mit
rauen rock-minimalismus drücken den dialektischen moment in der musik von matt roth und nan turner aus. die liedtexte, die meist von aufgeschnappten gesprächen oder autobiographischen geschichten erzählen, treffen auf plötzlich einsetzende gitarrenwellen, die dann aber wieder in einen lakonisch süßen chorgesang branden. in dem song "jad fair", der von einer dokumentation über den halb-japaner berichtet, machen sich die beiden new yorker auf, die grenzen und die art ihrer selbstdarstellung zu erforschen. in "ballons" stellen sie die frage der kulturellen entfremdung der gesellschaft. oder der ironische song "what we talk about love when we dont talked about love", eine referenz an den schriftsteller raymond carver. sie erwecken den eindruck , "schwervon!" feiern die unvollkommenheit der liebe und die oft komplizierten beziehungen mit anderen, aber auch mit sich selbst. eine ständige veränderung, ein tägliches auf und ab, nicht an einem punkt verharren. diese kurzweiligen momente haben sie wie keine andere band seit den "moldy peaches" so niedlich und völlig diy in ihrem album verpackt. sehr sympathisch.

(andre jegodka)

schwervon! @ myspace