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plattenkritiken 2009

siva - same sights, new light
(devilduck/indigo)

das erste album der berliner um den umtriebigen andreas bonkowski (i might be wrong/sdnmt), »the story is complete, but i think i lost the book«, wurde recht enthusiastisch in der hiesigen independent gemeinde aufgenommen und von der presse mit referenzlorbeeren à la "radiohead" oder "the notwist" bedacht.
dieses lob ist zu recht, möchte man meinen, setzt sich ihr mit zarten elektronikspielereien durchsetzter singer/ songwritermässig anmutender folkpop doch deutlich und angenehm von dem feld derer bands ab, die in die leider häufig bei musik dieser art anzutreffende sentimentale gefahrenzone zwischen den polen langeweile und pathetischer weltschmerzgestik tappen.
und so zeichnet »same sights, new light« ein bild von pop, der die aufgeregte gestik des globalisierten großstadtlebens atmet, der aber selber innehält und ruhig verharrt, so als säße er auf einer parkbank und ließe das urbane treiben um ihn herum beobachtend vorbeiziehen. pop, der die welt fokussiert und gleichzeitig den blick nach innen richtend, von veränderung erzählt. nicht wehmütig. eher neu ordnend. pop, der sich sanft aufdrängt, einen von hinten am ärmel zupft und den man fortan nur allzu bereitwillig in die arme schließen mag. hier ist quiet loud weil man ihm zugesteht, zuhören zu wollen, im mittelpunkt zu stehen und eben nicht, wie so oft, ihn in einer der alltäglichen nebenrollen als hintergrund vorbeirauschen zulassen. schön das.
(frieder dähnhardt)

siva @ myspace