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plattenkritiken 2009

speech debelle - speech therapy
(big dada/rough trade)

ninja tunes hiphopdependance "big dada" – schon immer bekannt dafür, mit guten acts die grenzen des genres auszuloten und zu verschieben- fährt mal wieder groß auf. speech debelles erstes werk weckt beim ersten hörgang unweigerlich assoziationen zur großartigen kollaboration von "4hero" und ursula rucker "loveless" - back in the nineties. spoken word mit jazzklängen und gebrochenen rhythmen; ganz klar trug und trägt das die marke jahrhundertsong.
aber neues jahrhundert, neue stimmen. und aus dem wust abgehangener cashraps, die inzwischen mehr denn je zu regieren scheinen, sticht speech debelle angenehm heraus. das mosaik aus alltäglichem und vorallem persönlichem – der titel "speech therapy" ist programm - wird unterlegt von durchweg analog eingespielten akkustikinstrumenten; hinter den reglern zeigt sich lotek, produzent vom uk rap preacher roots manuva, verantwortlich. auch wenn dem ganzen das hitpotential abgehen mag, sicherlich nicht alles sofort ins ohr geht und schon gar keine clubtracks zu finden sind, ist hier ein sehr homogenes werk entstanden, welches durch zurückgenommene zerbrechlichkeit, conciousraps und entspanntheit überzeugt. eine platte, die durchzuhören sich lohnt.
wer sich zudem die mühe macht, auf der myspaceseite den loose cannon remix von the key anzuhören, wird feststellen, dass das talent von speech debelle auch unter clubbedingungen funktioniert. das macht vor allem klar, dass die londonerin neben intelligenten texten auch noch reimtechnisch einiges zu bieten hat. auch speech debelle, da bin ich sicher, wird noch so manche grenze im hiphop ausloten und verschieben.
(andré-florian kobus)

speech debelle @ myspace