plattenkritiken 2009 | |||
the bird and the bee - ray guns are not just the future
der himmel ist strahlend blau, die sonne steht hoch über westwood,
los angeles. ich stehe an mein auto gelehnt auf einem parkplatz einer
großen supermarktkette, zwischen schwitzenden autos, umgeben von
heißem, grauen asphalt. ich beuge mich ins wageninnere und lege
das neue album von inara george und greg kurstin aka "the bird
and the bee" in den cd player: "ray guns are not just the
future". das album, unlängst bei amoeba erstanden, funkelt
in seinem retrolook, erinnert stilistisch an die sixties. mit einer
fanfare beginnt der zweite longplayer, ähnlich wie inaras zusammenarbeit
mit van dyke parks "an invitation" 2007 mit einer overture
den musikalischen reigen eröffnete. was die presse über "an
invitation" schreibt, trifft bereits nach den ersten klängen
auch auf "ray guns…" zu: "if butterflies could
dance, this would be their soundtrack" (spine magazine). und die
musik, die aus den offenstehenden autofenstern klingt, ist geprägt
von komplexen melodien, verlockenden harmonien, theatralischer cabaret
atmosphäre und pastellfarbender psychedelik: bubbelgum-pop für
menschen, die in technicolor träumen. inara george und kurstin
komponieren mit einer leichtigkeit und mit einem charme der charakteristisch
für die musikalische sprache von bands der silverlakeszene ist,
der auch "the bird and the bee" zugehörig sind. man
kennt sich in los angeles, in silverlake, und so verwundert es nicht,
dass inara george, becky stark ("lavender diamond") und
eleni mandell an dem projekt "the living sisters" zusammenarbeiten.
und während ich an diese drei bezaubernden ausnahmemusikerinnen
denke, ist aus meiner coladose eine tulpe gewachsen, bienen schwirren
umher und der graue asphalt ist einer bunten blumenwiese gewichen, über
die pastellfarbene schmetterlinge tanzen. the bird and the bee @ myspace |
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