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the
bravery - stir the blood
(island records)
ihr letztes, zweites album "the sun and the moon" war ja ein
mittelmäßiges desaster und sie liefen damit meinem gefühl
nach gefahr von einer der hoffnungsvollsten indie/neo wave bands 2005
das gleiche schicksal wie the killers zu erleiden... die ja bekanntlich
mit ihrem letzten album im kommerziellen, kitschigen nu-romantic-sumpf
versanken.
wenig hoffnung machen da im vorwege auch die nachrichten, das sänger
und bandchef sam endicott sich nun als songwriter für shakira verdingt.
nun ja, was soll man da vom neuen tonträger wohl erwarten? das
ergebnis ist dann tatsächlich "powerpop" der immer mehr
wie eine komische mixtur aus poppigen sisters of mercy gepaart mit den
vocals von robeert smith und den frühen depeche mode auf acid klingt.
da helfen die analogen moog-passagen auch nicht mehr viel, die oft zu
sehr ins klischeemäßige abdriften. ok, songs wie "slow
poison", "adored" oder "song for jacob" haben
potential und könnten sicher auch die eine oder andere indieparty
bereichern, doch der rest klingt immer so, als wären es coverversionen
von längst bekannten songs. zum beispiel "hatefuck" klingt
wie eine schlechte elektro-coverversion von einem drögen pogo-klopper
von new model army.
sorry, aber das braucht eigentlich kein mensch mehr. da wird mir einfach
zu viel ekliges 80s-gedöns in die songs geschüttet, von geklauten
spandau ballet und new order-riffs bis hin zu halbherzigen, radiofreundlichen
soft cell und duran duran-referenzen. eine schnöde einfach rockende
gitarre hätte da dem einen oder anderen song wirklich besser getan
und hätte die düsteren texte besser unterstrichen. wenn endicott
hier im bandinfo dann von einer "wütenden party-scheibe"
spricht, kann ich nur lachen.
nun, ich will hier nicht endgültig den stab über the bravery
brechen, denn "stir the blood" hat die wesentlichen besseren
songs als der gräßliche vorgänger und wenn man nicht
ihr wirklich tolles debut als meßlatte nehmen würde, dürfte
man hier sogar von einer gar nicht mal so schlechten indie-post-new-romantic-scheibe
reden, die auf jedem indie-dancefloor funktionieren könnte.
fazit: the bravery sind leider immer noch nicht aus dem musikalischen
irrwald herausgetreten, aber den weg zur tür haben sie immerhin
schon gefunden.
(benny ruess)
the bravery
@ myspace
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