the british expeditionary force - chapter one: a long way from home
(erased tapes/indigo)

bereits in 2007 in großbritannien veröffentlicht, findet das erse kapitel der "british expeditionary force" nun auch den weg ins deutsche vertriebssystem. dieses außergewöhnliche musikprojekt setzt sich aus justin lockey, ehemaliger gitarrist der postcore band "yourcodenameis: milo", und sänger aid burrows zusammen und fand außerdem unterstützung von "erased tapes" label-gründer robert raths. außergewöhnlich zum einen, weil sich die musiker angeblich während der gesamten enstehungsphase des albums nicht ein einziges mal getroffen, sondern sich ihre ideen und ergebnisse per e-mail und telefon zugeschickt haben. außergewöhnlich auch deshalb, weil das fertig produzierte werk trotz dieser arbeitsweise alles andere als anorganisch oder wie reines stückwerk einiger kreativer köpfe wirkt. im gegenteil erzeugen die sechs plus zwei stücke des minialbums eine einheitliche, zuweilen meditative atmosphäre. zwar beschreiten lockey und co kein neuland im bereich elektronischer popmusik, aber ihr minimalistischer, aufs wesentliche reduzierte sound birgt etwas hypnotisches, das mehr ist als reine kopfmusik. synthesizer, gitarre, klavier, alles wird sehr vorsichtig, pointiert eingesetzt, selbst die elektonischen drums und das übliche geknarze und geblubber werden auf das nötigste beschränkt. man denkt automatisch an "the notwist", "mum" oder die "beta band". vor allem letzterer unaufgeregter, statischer elektro folk sound spiegelt sich in der "british expeditionary force" wieder. auch burrows gesang erinnert an den monotonen, teils etwas einschläfernden stil von "beta band" ex-frontmann steve mason, aber genauso an markus achers ruhige zerbrechliche singstimme. für freunde zuvor genannter bands sind "bef" sehr zu empfehlen. und man darf sich bereits auf die in der produktionphase befindlichen chapter zwei und drei dieser britischen musiktauschbörse freuen.

(torben deinert)

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