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plattenkritiken 2009

the horrors - primary colours
(xl records)

es fällt mir schwer eine band zu mögen, die aus steinreichen zöglingen der londoner upperclass besteht, welche den ersten plattenvertrag bekam, ohne einen einzigen fertigen song zu haben und sich zuerst lediglich auf lifestyle, wilde rock n’ roll-klischee-posen und
selbstinzenierungen konzentrierte. angefangen als post-crypt-garagen-kapelle, änderten the horrors 2008 plötzlich blitzschnell aussehen, image und sound richtung wave und shoegaze. ihre authentizität kann man damit in frage gestellt sehen, und entsprechend folgten verständliche anfeindungen in uk und hausverbote bei den angesagten londoner shoegazepartys sonic cathedral und ac 30 club.
dennoch, ihr zweites album ‚primary colours’ ist richtig gut geworden und eine brachial tolle post-wavige shoegazer scheibe, bei der sich nicht wenige wünschten, sie hätten sowas geschaffen. beste zitate von the jesus & mary chain, bauhaus, joy divison und love & rockets vereinen sich gekonnt mit der gothic-orgel und dem drolligen möchtegern-andrew eldrich-gesang.
man mag die jungs wegen ihres radikalen richtungswechsels scheiße finden, aber ihre neue musik ist wirklich fein und eines der derzeit beeindruckendsten shoegazerplatten von 2009. dafür gebührt ihnen durchaus
respekt.
(benny ruess)

the horrors @ myspace