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plattenkritiken 2009

the secret machines - secret machines
(cooperative/universal)

viel lärm um nichts wäre ein hartes urteil für das neue album des trios aus dem obama-land. immerhin wurden die zeichen der zeit erkannt: einfach nur ein neues indiestromgitarrenalbum machen ist in zeiten von "vampire weekend"s afrobeatausflügen und "mgmt"s gefeierter reise durch die untiefen der siebziger und achtziger doch arg laff.
und haben die "killers" nicht jetzt sogar saxophonsoli?
"anything goes" scheint der zeitgeist zu rufen, solange nur mehr oder minder originell zitiert wird.
"secret machines" haben sich mit ihrem selbstbetiteltem album dem krautrock, "led zeppelin", den "beatles", "pink floyd" und "devo" (also prinzipiell einmal alles) zugewandt und spielen jetzt noch lauter. das verspricht der infozettel der plattenfirma und liefert einen weiteren beweis der diskrepanz zwischen dem soll und ist bei solchen texten.
abgesehen von der sache mit der lautstärke- tatsächlich ist das album etwas lauter aufgenommen als seine vorgänger.
ärgerlicherweise klingt die band ausgesprochen selten nach einer der oben genannten bands, stattdessen viel zu oft wie ein scheußlich überambitioniertes seitenprojekt von billy corgan aus der post-"ava adore"-zeit. die songs sind bestenfalls durchschnittlich zu nennen, die musiker verlieren sich in mitunter minutenlangen soli, die zumindest nüchtern ungenießbar sind und den begriff albumhöhepunkte wollte ich eben schon mit gänsefüssschen versehen. höhepunkte sucht man nämlich vergebens, deshalb werde ich auch keinen song herausheben.
wer einen schönen song der band hören möchte, dem empfehle ich stattdessen "nowhere again" die single des letzten albums "silver drops", denn so hart das auch klingt, aber die besten zeiten hat diese band hinter sich.
vielleicht hat das ja mit der umbesetzung zu tun, denn immerhin ist nicht der zweite flötist, sondern der vormalige sänger und gitarrist raus.
drin ist dafür ein langjähriger freund der restband, der laut plattenfirmeninfo schon mal im vorprogramm von "the polyphonic spree" aufgetreten ist. mhhh.
ihr majordeal ist in zeiten der weltwirtschaftskrise offenbar inzwischen geschichte, deshalb wurde das album in eigenregie aufgenommen und ist leider (o-ton) genau das album, dass die band machen wollte.
was bleibt zu sagen? vielleicht dann doch:
das ist kein "dark side of the moon" für moderne menschen, das ist einfach nur viel lärm um nichts.

(da)

the secret machines @ myspace