home                                     club        musik        konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels
plattenkritiken 2009

the temper trap - conditions
(infectious/pias)

das info bezeichnet die band als "die neuen australischen shooting stars". wenn ich so etwas lese, bin ich meist ganz besonders skeptisch. wenn man dann noch die ersten takte des openers "love lost" von "temper traps" debut hört, ist die verwirrung perfekt; denn die produktion wirkt banal bis beinahe amateurhaft – trotz eines großen names wie jim abbis, der schon "unkle" und die "arctic monkeys" produziert hat. dann noch ein seltsamer kopfgesang. was soll das werden? nach einer knappen minute dann der einsatz von schlagzeug und gitarre mit leichtem shoegaze-einschlag und schon beginnt das ganze interessant zu werden. die single "sweet disposition" erinnert entfernt an "mew" und auch "arcade fire"? schwierig. indie pop spielen die vier sicher. nur der lässt sich so gar nicht einordnen. sie benutzen viele merkmale angesagter bands wie eben "arcade fire". und überhaupt klingt vieles wie schon gehört. aber nicht in dem sinne einer plumpen kopie, sondern eher so, dass man aufhorcht. und jedesmal, sobald ein stück in banalität zu rutschen droht, kommt irgendetwas, was genau das verhindert. sei es eine gitarre, ein seltsames break. unaufdringliche popmelodien und der ungewöhnliche gesang sind vielleicht das geheimnis. ich kann es nicht genau sagen.
aber selten gelingt es einer band, zeitgenössische musik aufzugreifen und so erfolgreich einen eigenen entwurf daraus zu basteln. bei einer so überraschend guten platte ist es zu wünschen, dass "the temper trap" wirklich die neuen australischen shooting stars werden.
(volker kindt)

temper trap @ myspace