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plattenkritiken 2009

the view - which bitch
(1965 records/sony)

um die spannung gleich mal zu beginn rauszunehmen: "the view"’s zweite platte "which bitch", die soeben auf "1965 records" erschienen ist, ist eine einzige enttäuschung. was das label als "vielfältig" und "überraschend" bezeichnet ist tatsächlich nur beliebig – man hat irgendwie den eindruck, die vier schotten wissen nicht recht, was sie wollen.
dem albernen mundharmonika/piano-opener "typical time 2" folgt das rockige "5 rebeccas", woraufhin "one off pretender" in den strophen mike-skinner-sprechgesang zu imitieren versucht, um im refrain daran zu scheitern, hymnisch klingen zu wollen. "unexpected" erinnert an "matchbox 20" oder eine andere 08/15-ami-combo. richtig schlimm wird’s dann bei "glass smash" (schauriger a-capella-chor zum eingang) und dem vollkommen überkitscht orchestrierten "distant doubloon".
57 minuten laufzeit hat die scheibe – und zum ende hin zu allem überfluss auch noch ihre längen. das ein oder andere blechbläser-experiment wirkt da nur noch wie ein müder versuch, die aufmerksamkeit des zuhörers irgendwie wach zu halten.
kaum zu glauben, dass sich als produzent owen morris verantwortlich zeigt, der bekanntermaßen den meisterhaften ersten drei "oasis"-alben den letzten schliff gab... alles in allem ein weiterer uk-hype, den die musikpresse von der insel auf platz 4 der dortigen charts geschrieben hat, der aber nicht das hält, was die vorschusslorbeeren versprechen.
(paul hauser)

the view @ myspace