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plattenkritiken 2009

tiny vipers - life on earth
(sub pop/cargo)

fröhlich ist was anderes!
wo uns singende kolleginnen wie etwa hello saferide oder feist mit wärmeren klängen begleiten, stößt uns tiny vipers alias jesy fortino mit 'life on earth' hinaus in die kälte und einsamkeit.
so steht in der info zu dieser platte ganz richtig, es würden protagonisten durch ihre songs wandern, welche auf der suche nach einem zuhause seien.
tatsächlich beschleicht einem beim durchhören dieses albums ein gefühl von heimatlosigkeit, einsamkeit und letztlich traurigkeit, welches mich noch am ehesten an alben von nico denken läßt. natürlich wird die junge singer-songwriterin aus seattle weder auf eine jahrzehnte währende heroinsucht zurückblicken noch unterlegt sie ihre songs konsequent mit einem harmonium, einem tasteninstrument welches an orgelklänge erinnert und auf nicos alben 'desert shore' und 'the end' noch einmal zusätzlich die musikalischen wie seelischen abgründe öffnete.
so sind auf 'life on earth' viele der songs nur mit einem zarten gitarrenspiel unterlegt, welches viel raum lässt für die ausdrucksstarke und eindringliche stimme jesy fortinos, atmosphärisch allerdings erscheint mir die gezogene parallele zu dem ehemaligen deutschen modell durchaus stimmig zu sein. tolles album aber keine leichte kost...
(mf)

tiny vipers @ myspace