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plattenkritiken 2009

vetiver - tight knit
(cooperative/universal)

die leicht mystische naturverbundenheit, die sich bereits im namen des projekts um andy cabic’s "vetiver" ankündigt, überträgt sich nun auch auf sein musikalisches schaffen. zumindest wird auf dem vierten longplayer von vetiver, "tight knit", das medium, die schallplatte, von baumsilhouetten überlagert. das blau des hintergrunds und die in sich geschlossene kreisform der platte legen es dabei nahe, den longplayer in die tradition der romantische unversialpoesie zu stellen, indem, ganz nach friedrich schlegel, die vereinigung "einer poetischen theorie des dichtungsvermögens mit der künstlerischen reflexion und schönen selbstspiegelung" angestrebt zu werden scheint. so beginnt auch der opener "rolling sea" in einer verklärenden naturbetrachtung, die sich zu einer allegorie über eine sensualistische lebensphilosophie auswächst. der romantischen funktion des liedes als vielleicht geeignetste möglichkeit den naturhaften empfindsamen eigenrhytmus des künstlers reflexiv zum ausdruck zu bringen entspricht, dass sich cabic an den musikalischen traditionen seiner heimat orientiert. gezupfte akustikgitarre, triangel und zurückgenommener gesang sind cabics musikalische leitmotive, die auf den folk und trad am fuße der appalachen in north virginia, us, verweisen. dabei wachsen sich cabic‘s melodien nicht selten zu ruhigen, beinahe entschleunigten psychfolkballaden aus, die zum verweilen und sich verlieren einladen und nicht selten an die werke von cabic‘s freund erinnern; der heisst devendra banhart.

(jf)

vetiver @ myspace