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(vertigo berlin/universal)
âabsynthe
mindedâ kommen aus belgien. ihr aktuelles, selbstbetiteltes album ist
nach âaquired tasteâ (2004), ânew dayâ (2005) und âthere is nothingâ
(2007) die vierte auskopplung eines longplayers. das album beginnt mit
dem song âenvoiâ. ein beginn, den man als eine hommage an den folk eines
bob dylan verstehen kann. mit stark hallender akustikgitarre hören wir
das riff, die melodie, von dylans überragendem âhurricaneâ. eine melodie,
die sich stets in die struktur des liedes schiebt und bei âabsynthe
mindedâ zu einem manirismus, weit entfernt vom genreelement, verkommt.
vielmehr ähnlichkeit zu dylan bleibt dann auch nicht: âenvoiâ ist kein
protestsong, hat keinen politischen anspruch und lässt folkloristische
traditionen â insbesondere die nordamerikas â vermissen. streicher dramatisieren
die love story des songs, einer popballade ohne erkennbares ziel, außer
dem, unterhalten zu wollen. das schaffen âabsynthe mindedâ mit leichten
popballaden, die nicht weit von varieté und theater entfernt sind. musikalisch
kennen wir das konzept â vergleichsweise durchdachter und anspruchsvoller
in kompositionen und melodien â von belgischen bands wie âan pierleâ
und âgirls in hawaiiâ. dass âenvoiâ zur besten single der belgischen
âmusic industry awardsâ gewählt wurde und auch das album und die band
ausgezeichnet wurden, mag bei sehr guten verkaufszahlen in erster linie
kommerzielle gründe haben. anders ist eine solche auszeichnung kaum
zu erklären.
jf
absynthe
minded @ myspace
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