 |
alcoholic faith mission - let this be the last night we care
(ponyrec/indigo)
wer noch immer auf den soundtrack dieses europäischen winters wartet,
sollte sich schnell das dritte album der dänischen 'alcoholic faith
mission' zulegen, solange noch schnee liegt. in der tradition von bands
wie 'broken social scene' und 'most serene republic' erzeugen die fünf
musiker mittels synthesizer und seichter elektronika, grellen gitarrensounds
und treibenden beats eine dichte, düstere und zugleich süßliche
atmosphäre, die unter die haut geht. das kritikerlob, das sie mit
ihrem in brooklyn produzierten vorgänger '421 wythe avenue' geerntet
haben, dürfte sich mit der aktuellen veröffentlichung "let
this be the last night we care" fortsetzen. inbesondere sängerin
kristine permild, die sich mit ihrer leicht entrückten elfenartigen
stimme in gefilden von ex-mum kristin anna valtysdottir befindet, verleiht
den songs auf 'let this be the last night we care' ihre geheimnisvolle
intensität. ihre gesang ergänzt ganz wunderbar das gefühlvolle
elektronische plingen und zirpen und erhöht ein bereits sehr souveränes
indie-album zu einem der ganz besonderen werke dieses jahres. der opener
'put the virus in you' beginnt mit verträumten pianoharmonien und
"sigur ros”-artigen synthesizersounds, um sich im weiteren
instrument für instrument zu einer ergreifenden indie-hymne zu
steigern. ähnlich strukturiert sind die meisten stücke des
albums, früher oder später werden die dahinschwebenden klangsensationen
vom schlagzeug eingeholt und in einen stetig anschwellenden popsong
verpackt. dabei erzeugen 'alcoholic faith mission' eine wunderbare spannung
zwischen statischen harmonien und erdigen beats und balancieren elegant
zwischen ambient, post-rock und pop. 'let this be the night we care'
ist der ideale soundtrack für melancholische winterabende und eignet
sich prima zum schneeengel machen.
(torben deinert)
alcoholic
faith mission @ myspace
|
 |
|