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an pierle and white velvet â hinterland

(pias/rough trade)

an pierle & white velvet â hinterlanddas hinterland ist ein ort zwischen den orten. ein ort der natur. im zeitgenössischen modernen popkulturdiskurs wird das hinterland durch grüne wiesen, tannenwälder, holzhütten, arabeske blumen und fabeltiere charakterisiert. dieses hinterland ist nur schwer greifbar. ganz ähnlich wie âan pierle and white velvetâ eine band zwischen kuriosität und ordinary pop sind, ist das hinterland eine landschaft zwischen fiktion und realität. an pierles âhinterlandâ ist musikalisch und theatralisch, gekennzeichnet vom englischen drive und französischen flair. ein ort der gespenster, ein ort an dem gesänge nachhallen, ein ort der inszenierung. wie bereits auf den vorgängeralben âmud storiesâ (1999), âhelium sunsetâ (2002) und âstaâ (2006) komponieren âan pierle and white velvetâ atmosphärisch dichte songs, unweit des varietes. niemals spielen âan pierle and white velvetâ einfache songs, niemals ordinary pop. immer haftet den liedern etwas arabeskes an, eingebunden in anspruchsvolle kompositionen zwischen popsong und balladesker theaternummer. wie schön das hinterland ist, erfahren wir, wenn wir an pierles gesang, ihre zarte und zugleich so raue stimme, hören; mal wie ein windhauch, der einen sanft streichelt, wenig später nicht zu verorten in gespenstisch hypnotisierenden wiederholungen. auch wenn sie im theater zwischen dem publikum sitzt und durch die reihen wandert, voll liebe und leidenschaft ihre lieder singt, wenn sie näher nicht seien könnte, dann liegt in ihrer stimme eine art fernweh, eine unnahbare nähe. wie sonst, anders als von zwischen den orten, könnte man schöner von zwischen den orten singen?!

jf

an pierle and white velvet @ myspace