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the black keys - brothers

the black keys - brothers (cooperative music/universal)

"the black keys" kommen aus akron, oh, einem vergleichsweise im norden gelegenen bundesstaat der vereinigten staaten, unweit des lake erie, unweit der früheren motorcity detroit. detroit ist auch der logische musikalische fixpunkt, musizieren die "black keys", dan auerbach und patrick carney, doch im gewand der amerikanischen blues-rock traditionen. einiges aus dem motown-sound der detroit-jahre des labels findet sich auch noch auf "brothers", dem sechsten studioalbum der black keys: das "call and response singing" des gospel, die dominant elektrische blues-gitarre, die sich stets von der melodie läßt und sie gleichzeit weiter vorantreibt und immer wieder das für motown so charakteristische groovende rhythmische grundgerüst der liedstruktur. "brothers" beginnt mit dem grandiosen "everlasting light", einer schwülen und lasziven groove-funk nummer mit gospel einflüssen. wenig später glauben wir in "next girl" john lee hooker zu hören und marvin gaye ist in "iÂm not the one" immerwährend präsent. musikalisch ist und bleibt "brothers" ein faszinierendes album, voller reminiszenzen großer blues musiker, von robert nighthawk (und dessen slide gitarre) bis hin zum groovenden rhythmÂnÂblues eines mississippi fred mcdowell. bei all der verarbeiteten tradition (oder gerade deshalb) hat "brothers" immer dann schwächen, wenn die "black keys" zu "modern" musizieren und sich zu viele freiheiten im weiten feld des blues gönnen. der eigene weg ist gepflastert mit musikalischen traditionen, und zu viele steine können einem schnell den eigenen weg versperren (kreative ahnungslosigkeit spiegelt sich auf "brothers" insbesondere in der konzeptuellen arbeit des booklets wieder). gleichzeitig droht die musik der "black keys" ins redundante abzurutschen, wenn das zitieren um des zitierens willen eine oberhand gewinnt.

jf

the black keys @ myspace