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brendan perry - ark

brendan perry - ark (cooking vinyl/indigo)

hartnäckig hält sich das gerücht einer reunion des legendären duos "dead can dance", da veröffentlicht brendan perry -wenn auch schon länger angekündigt- wie als dementi eine neue und zweite solo platte.
ganz anders als sein bisheriges werk soll sie sein. aufgenommen hat perry "ark" komplett allein in seinem studio in irland. rein elektronisch ist das album als spiegel einer automatisierten und von maschinen abhängigen gesellschaft gedacht. mit diesem ansatz ist perry im neuen jahrtausend angekommen mit seiner musik, die immer noch gerne in die gothic-ecke abgeschoben wird. damit tut man ihm aber unrecht. schon die letzten "dead can dance"-alben waren eher world music als alles andere. und "ark"?
anno 2010 klingt perry immer noch nach perry bzw. "dead can dance" zu "into the labyrinth"-zeiten. die sounds sind sphärisch, der gesang eindringlich. hier und da findet sich auch wieder orientalische harmonik und rhythmik, was dem ungeschulten ohr bisweilen etwas fremd vorkommen mag. nach ein/zwei durchläufen fällt das aber kaum noch auf.
es bleibt eine schöne melancholische platte, die interessanterweise gar nicht so elektronisch wirkt wie sie tatsächlich ist. das liegt sicher auch an den von perry verwendeten streichersounds. filmmusik assoziiert man da. stimmt sicher, greift aber zu kurz. zu tiefgründig ist brendan perrys musik. das macht sie aufregend, aber auch nicht ganz einfach zugänglich. wer sich dem aber öffnet, wird "ark" sicher lieben. solange brendan perry weiter so gute platten macht, braucht es keine "dead can dance"-reunion.

(volker kindt)

brendan perry @ myspace