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brisa roché - all right now

brisa roché - all right now (discograph/alive)

brisa roché ist in nordkalifornien aufgewachsen. in einem zu hause mit künstlereltern und ohne elektrizität. unweit ihrer heimat, in seattle, erlebte brisa in ihren jugendjahren das musikalische treiben der grungeszene, ihre akustikgitarre tauscht sie gegen eine elektrische; folklore meets avantgarde. "all right now" ist ihr drittes album. es orientiert sich nach dem debütalbum "the chase" auf blue note und dem nachfolger "takes" mehr an europäischen als an nordamerikansichen musiktraditionen. und auch roché gesang scheint weniger von der lasziven lebenslust einer joni mitchell und stärker von einem determinierten existentialismus einer polly jean harvey inspririert. vierzehn lieder umfasst "all right now". obwohl in nordkalifornien geschrieben und komponiert, zeigen sich die songs und insbesondere das albumkonzept stark durch roché paris-jahre beeinflusst, in den denen sie in den "caves" von st. germain jazz improvisationen performte. so zeichnet "all right now" eine improvisatorische freiheit aus; von garage-rock, über disco- und synthiepop, hin zu psych- und bubble-pop. tanzbare melodien, wenig anspruchsvoll, wenig überzeugend; zerrissen zwischen den musikalischen traditionen von roché diversen wahlheimaten. aufgenommen und produziert wurde das album im new yorker hinterland in einer alten backsteinkirche von henry hirsch. hirsch, der bereits mit madonna, lenny kravitz und mick jagger zusammengearbeitet hat, scheint als produzent eine plausible wahl zu sein: oft hitverdächtig, aber nur selten ernsthaft.

jf

brisa roché @ myspace