club 8 - the people's record

(labrador/broken silence)
ich
habe keine ahnung aus welchen schier unerschöpflich scheinenden songwriterquellen
johan angergard, seines zeichens auch maßgeblich verantwortlicher für
die bands the legends und acid house kings, schöpft. aber seit gut 20
jahren ist der schwede nun bereits in sachen (indie)pop unterwegs und
dabei immer wieder für eine überraschung gut - siehe etwa die musikalischen
recht unterschiedlich gehaltenen alben von the legends. und so rieb
ich mir auch beim ersten hören von "the people's record" etwas
verwundert die ohren: befand ich mich doch eben noch in meinem zimmer
um mir neugierig die neue club 8 scheibe reinzutun und nicht auf dem
brasilianischen karneval.
tatsächlich zieht sich das thema "sambarhythmen" durch das
gesamte immerhin schon siebte album des duos johan angergard und karolina
komstedt und tatsächlich habe ich meine schwierigkeiten mit dieser ausrichtung
der rhythmussektion. nicht weil mir eine verquickung mit klassichem
indiepopsongwriting als unmöglich erschiene (insbesondere japanische
musiker haben damit vor gut 15 jahren bereits ausgiebigst kokettiert
und auch zum klassischen bossa nova ist es ja nicht weit!). aber basierend
auf einer solchen idee des musikalisen brückenschlags ein ganzes album
zu schreiben, scheint mir doch etwas einseitig. und so stellt es sich
bei mehrmaligem hören denn auch genauso dar: hier wechseln sich licht
und schatten ab, es gibt eine handvoll songs die gut gefallen. die grundlegende
idee aber langweilt und nervt über die gesamte hörlänge und scheint
einfach etwas überstrapaziert.
und das ist tatsächlich schade, erinnern mich vereinzelte songs auf
"the people's choice" - insbesondere durch die schöne stimme
karolina komstedts - doch in ihren besten momenten an eine flotte moderne
version von - der von mir sehr verehrten - astrud gilberto. es kommt
dann vieles zusammen, sommerliche luftigkeit, melancholie, pop, südländisches
temperament. vielleicht hätten club 8 einfach gut daran getan, diese
höhepunkte in ein "konventionelles" indiepopalbum zu integrieren
anstatt sie in einer art konzeptalbum zu verwässern?
(mf)
club
8 @ myspace
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