coco rosie - grey oceans

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(souterrain transmissions/rough trade)
sierra und bianca casady schweifen mit ihrer sechsten veröffentlichung
weiter ab in die absurdität, die die heutige ach so geordnete welt dringend
benötigt. der kindliche gesang der schwestern, meist zweistimmig, besingt
die wildesten fantasien und die ungewöhnliche instrumentierung gibt
ihriges dazu. das piano (gespielt von gael rakotondrabe) ist dabei die
wichtigste waffe gegen die normalität, wenn auch unterstützt von allerlei
spielzeug, percussion minimal. mehr noch als bei den vorgängerlangspielern
keimt der vergleich mit björk auf. vor allem ihr 2004er werk "medulla"
mag als inspirationsquelle gedient haben. die stimmung, die "grey
oceans" verbreitet, ist nämlich eine ähnlich faszinierende. fast
scheinen sich fantasielandschaften zu stapeln und blickt man gleichzeitig
in die kunstbärtigen, wild geschminkten gesichter der schwestern, kann
man gar nicht mehr glauben, dass sie nicht von einem anderen planeten
stammen. für den dancefloor ist das nicht, aber fürs zuhören allemal,
musikalisch auf höchstem niveau und nicht nur live eine atemberaubende
inszenierung einer parallelwelt. absurd und notwendig halt!
(christian meyer)
coco
rosie @ myspace
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