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cold
cave - love comes close
(matador records)
wenn man im vorwege soviel positives über eine platten liest, wie
bei dem elektropop-trio cold cave aus philadelphia, liegt die erwartungslatte
meist hoch.
und nach dem hören dieser scheibe kommt es mir nun fast so vor,
als wollten da einem einflußreiche musikmedien-gurus krampfhaft
mettwurst als marzipan verkaufen.
anders kann ich mir den völlig unberechtigten hype nämlich
nicht erklären.
die popsongs sind sehr, sehr einfach gestrickt, auch wenn die elektro-minimal-arrangements
doch hier und da zu überraschen wissen.
die vergleiche der britischen medien mit magnetic fields kann ich da
überhaupt nicht nachvollziehen, eher schimmern doch die frühen
new order durch oder der 80er wave von carbaret voltaire oder die spärere
variation deine lakaien. cold cave sind sowas von peinlich elektro-retro,
das es ihnen eigentlich die schamesröte ins gesicht treiben müsste.
sorry, aber da machte vince clark anfang der 80er schon wesentlich spannendere
sounds. cold cave greifen zwar die schönen analogen synthisounds
dieser zeit auf, transportieren diese aber leider viel zu oft in billig
gestrickte poplieder auf kindergarten-niveau. als besonderes beispiel
ist da der dritte song "life magazine" prädestiniert.
vielleicht ist die band auch einfach nur technisch zu limitiert, keine
ahnung. die ideen von cold cave gefallen mir genau eine minute, aber
dann nervt einem die meist zu lange ausartende monotonie, melancholie
und durchschnittlichkeit der songs und lässt ihr album "love
comes close" allenfalls als eine "nette" indie-elektropop-platte
durchgehen.
(benny ruess)
cold cave
@ myspace
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