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plattenkritiken 2010

cold cave - love comes close
(matador records)

wenn man im vorwege soviel positives über eine platten liest, wie bei dem elektropop-trio cold cave aus philadelphia, liegt die erwartungslatte
meist hoch.
und nach dem hören dieser scheibe kommt es mir nun fast so vor, als wollten da einem einflußreiche musikmedien-gurus krampfhaft mettwurst als marzipan verkaufen.
anders kann ich mir den völlig unberechtigten hype nämlich nicht erklären.
die popsongs sind sehr, sehr einfach gestrickt, auch wenn die elektro-minimal-arrangements doch hier und da zu überraschen wissen.
die vergleiche der britischen medien mit magnetic fields kann ich da überhaupt nicht nachvollziehen, eher schimmern doch die frühen new order durch oder der 80er wave von carbaret voltaire oder die spärere variation deine lakaien. cold cave sind sowas von peinlich elektro-retro, das es ihnen eigentlich die schamesröte ins gesicht treiben müsste. sorry, aber da machte vince clark anfang der 80er schon wesentlich spannendere sounds. cold cave greifen zwar die schönen analogen synthisounds dieser zeit auf, transportieren diese aber leider viel zu oft in billig gestrickte poplieder auf kindergarten-niveau. als besonderes beispiel ist da der dritte song "life magazine" prädestiniert. vielleicht ist die band auch einfach nur technisch zu limitiert, keine ahnung. die ideen von cold cave gefallen mir genau eine minute, aber dann nervt einem die meist zu lange ausartende monotonie, melancholie und durchschnittlichkeit der songs und lässt ihr album "love comes close" allenfalls als eine "nette" indie-elektropop-platte durchgehen.
(benny ruess)

cold cave @ myspace

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