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plattenkritiken 2010

dag för dag - boo
(haldern pop recordigs)

wiederholt wurde in den letzten monaten das schwedische geschwisterduo dag för dag genannt, wenn es um neue psychedelische, progpop und post-shoegazerbands ging. so war ich also gespannt auf das debutalbum von sarah snavely und ihrem bruder jacob snavely...
Und? tja, pustekuchen!
wenn man ihr debut-album "boo" und den vor kurzem in hamburg zu sehenden chaotisch-schlechten support-auftritt vor a place to bury strangers zum maßstab nimmt, können dag för dag den vorschußlorbeeren leider nicht gerecht werden. stattdessen eiern sie anstrengend zwischen gewollt-aufgesetztem, hippiejeskem delittantismus und soundexperimenten hin und her und verlieren sich völlig im klangwald. da schimmern hier und da mal zitate von sonic youth, sebadoh oder yo la tengo durch oder man fühlt sich an nicos velvet underground und the doors meets low oder mojave 3 erinnert. doch fehlt bei allen feinen psychedelischen soundgimmicks und zitaten oftmals einfach der gute popsong. so verpufft der anfängliche zauber vieler songs. die ahnung von emotionaler tiefe auf "boo" verschwindet schon nach einer minute, bleibt irgendwie oberflächlich und lässt einen total gelangweilt zurück. das werk plätschert somit hübsch dahin, kann aber nie die sicher geplanten melancholischen gefühle entfachen. lediglich das noisepoppige stück "hands and knees" weckt bei mir emotionen, wobei von einem "hit" auch hier nicht die rede sein kann. so bleibt "boo" von dag för dag nur ein netter, naiv-avantgardistischer versuch des progpops, der meilenweit hinter seinen vorbildern zurückbleibt.
(benny ruess)

dag för dag @ myspace