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dan le sac vs scroobius pip - the logic of chance

dan le sac vs scroobius pip - the logic of chance (pias uk/sunday best/rough trade)

gleich vorweg. der große wurf ist den beiden sympathischen engländern mit ihrem zweiten longplayer nicht gelungen. als damals "thou shallt alway kill" als erste single herauskam, wurden alle blogger und musikjournalisten hellhörig. das kratzige stück lofi-hip-hop mit seiner polemisch ironischen ausdrucksweise wurde zu recht gefeiert, denn es gab dem ganzen grimeding ein neues spannendes gesicht. diese liebenswerte schrulligkeit vermisst man auf dem neuen album leider durchweg. wo 2008 noch mit casiokeyboards für trashige akzente gesorgt wurde, schuppern heute aalglatte vst-instrumente herum. die beats sind lieblos produziert und irgendwie wirkt das ganze bandkonzept schon jetzt verstaubt und durch. klar, für seinen hang zur pöbelei und texte am zahn der zeit, direkt aus der szene und mit nötiger distanz zu sich selbst und anderen involvierten hat scroobious pip noch immer ein deftiges schulterklopfen verdient. "dan le sac" hat sich mit der musikalischen seite des duos allerdings als produzent knapp unterm durchschnitt geoutet. auch wenn alles durchaus nett klingt, der song "cauliflower" mit der hübschen stimme von kid a gute momente hat, 8bit-sounds hin und wieder mit der glatten produktion brechen und sich die meisten lyrics noch immer vom allgemeinen brei abheben, ist "the logic of chance" kein spannendes album. hätte man allerdings schon nach dem ersten album vermuten können, denn auch das lebte hauptsächlich von der übersingle und dem grandiosen track "letter from man to god", der seine meiste kraft aus einem "radiohead"-sample schöpfte.

(mike witschi)

dan le sac vs scroobius pip @ myspace