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plattenkritiken 2010

die sterne - 24/7
(materie records)

worauf wir uns nun bei den sternen 2010 einzustellen haben, wurde ja den meisten sicherlich nach der ep "der riss" von 2009 klar und auch der ausstieg von richard von der schulenburg tat sein übriges: die sterne wollen mit aller macht auf den dancefloor! sicher war bei den sternen der beat immer das tragende element in den songs, doch so darauf reduziert und radikal hat man die
"top old boys" der hamburger schule noch nie gehört. das mag den einen oder anderen ganz schön irritieren, besonders wenn man ihr letztes werk "räuber & gedärm" zum maßstab nimmt. nun sind sie also als trio unterwegs und die parolen finden wieder verstärkt ihren raum in minimalistischen arrangements, die fast völlig auf gitarren verzichten. politische statements rücken wieder in den vordergrund wie bei "stadt der reichen" oder "depressionen aus der hölle". noch nie hatte frank spilker soviel delay auf der stimme und auch nie zuvor wirkte eine sterne-platte so düster und bedrohlich. das muß man echt nicht mögen, doch wenn man sich darauf einlässt und vom früheren sterne-twangel-sound mal distanziert, kann einem die platte richtig gut gefallen. auch den radio-hit sollte man gar nicht erst suchen, denn darauf schien es den sternen auf ihrem mittlerweile achten album auch gar nicht angekommen zu sein. "24/7" ist eine scheibe die man wirklich sehr laut hören muß und die mehr getanzt als im lehnsessel gehört werden will. dann kann man damit richtig gut klarkommen.
(benny ruess)

die sterne @ myspace