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erik sumo band - the trouble soup
(le pop/groove attack)
wer ist eigentlich erik sumo? fragte ich mich, als ich zum ersten mal
von der band hörte. klingt zumindest nicht ungarisch. ungarn heißen
selten erik. eher lázló oder andrás. also wieso
dann erik sumo? womöglich weil es vor allem der westlichen zunge
leichter über die lippen kommt als ambrus tövisházi,
wie sänger und gründer der combo eigentlich heißt. sieben
mitglieder zählt das musikalische großprojekt nun und brachte
jetzt ihr album "the trouble soup" über das label "le
pop musik" weltweit auf den markt. sie einem stil zu zuordnen
funktioniert nicht wirklich. sie mixen alle erdenklichen richtungen:
indie mit pop, folklore mit reggae oder synthies mit chanson. der gesang
wird nie langweilig, weil die band sage und schreibe drei sänger
umfasst, erzsi kiss, veronika harcsa und ambrus tövisházi
selbst.
der erste titel, über die unschönen seiten budapests, beginnt
ruhig, sehr gemächlich und geht dann ins sehr ohrwurmverdächtige
"secon" über, dass mit seinem pseudo-französischen
text, der zwar absolut keinen sinn ergibt - aber wen stört das
schon - zum tanzen auffordert. einfach ein wunderbarer popsong. danach
wird es wieder etwas ruhiger mit dem sehr raggaelastigen titel "show
me the light", der aber genauso elemente aus dem hip hop oder
dem rock enthält. dem textlich eher verträumten "dream
machine" mit dem starken offbeat-sound, welcher auf dauer etwas
anstrengend werden kann, hört man doch die liebe der band zu den
synthies und der orgel heraus. "license plate rock" hingegen
klingt nach trommeln und dumpfen drums und wird von der band selbst
als afro-blues bezeichnet.
titel sechs, quasi die halbzeit des albums, befasst sich textlich dann
doch mal wieder mit ungarn, verpackt in eine geschichte über den
"little worm from hungary", der seinen eigenen weg geht.
der nächste song klingt mit seinem eingängigen refrain "no
you never be my friend. no you never..." wieder sehr ohrwurm-
und hitverdächtig. der titel "your flame" fällt
im vergleich zu den anderen liedern sehr ruhig aus, ein schöner
popsong der durch die melancholisch klingende stimme der sängerin
veronika absolut überzeugt.
der titeltrack gibt einen querschnitt durch all das, was das album hergibt.
angefangen mit elementen eines folksongs über rockabilly-sound
bis hin zu ausschnitten aus "seccon". ein stück, dass
zwischen allen facetten der band hin und her wechselt. natürlich
darf auf dem album auch die vorabsingle "disco in my head"
nicht fehlen, der etwas melancholisch daherkommt und sich mit dem refrain
aber wieder in die hitverdächtigkeitsliste einiger anderer albumtracks
einordnet. neben den schnellen songs reiht sich dann die ballade "good
and relieved" ein: gänsehaut erregend! der vorletzte titel
übertrifft dann noch einmal alles, was zuvor an rockigen elementen
überhaupt auf der Platte zu finden war. eingängig, punkig,
rock´n`rollig. kurz: genial! besonders durch den absolut hingerotzten
gesang von sängerin erzsi. das album schließt sich wie ein
kreis und so könnte man nach dem ruhigen, poppigen piano-stück
"sleep well octopus" direkt wieder am anfang beginnen, ohne
dass es auffallen würde, dass man doch gerade das album durchgehört
hat.
(janna beck)
erik
sumo band @ myspace
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