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goldheart assembly - wolves and thieves
(fierce panda/cargo)
ab und an stößt eine band eine neue bewegung an, wie die
"strokes" dies etwa 2001 mit ihrem debüt "is
this it" taten. solche bewegungen tendieren dazu, sich nach dem
zu recht gefeierten stein des anstosses zu verselbstständigen;
weitere bands folgen dem hype, variieren und kopieren ideen, kreieren
jedoch kaum eigenes und neues. es ist noch nicht allzu lange her, dass
die "fleet foxes" ungewohnt viel aufsehen auf sich zogen.
bei deren albumvorlage wohl kaum angestrebt und (zumindest für
mich) ein wenig unverständlich, hat doch die interpretation folkloristischer
musik insbesondere in den vereinigten staaten eine lange tradition.
für europa schien der erste – freilich gute - longplayer
grund genug zur freude und zum hype und beinahe bezeichnend wandelten
nur wenig später die ersten europäischen bands auf den spuren
der "fleet foxes". nachdem u.a. "mumford and sons"
auf grund ihrer folkloristischen interpretationen (und weniger deren
traditionen) mit den "fleet foxes" verglichen wurden, sind
nun "goldheart assembly" aus london dran. sechs junge musiker
aus englands hauptstadt veröffentlichen im märz ihren ersten
longplayer: "wolves and thieves". 2008 gegründet, machte
die band bislang mit liveauftritten auf sich aufmerksam, "wo der
charme zuerst und die melodien später detonieren." "wolves
and thieves" ist da anders gestrickt: das album beginnt mit kreischenden
lautsprechern, aus denen schon bald ein klarer rhythmus hervorbricht.
leicht übersteuert rauschen die boxen zu einem scheppernden schlagzeug
und einem griffigen gitarrenriff. freilich wird der opener "king
of rome" die single, großartig produziert, anspruchsvoll
komponiert, mit mehrstimmigen gesang und überraschenden breaks.
xylophon und glockenspiel unterstützen folkloristische tradition
und das leitmotiv: den in den vordergrund gemischten und doch stets
ein wenig diffusen choralen gesang. der zweite song, "anvil",
ist ähnlich durchdacht, verbindet die schönen harmonien mit
musikalischen traditionen, entschleunigt den furiosen beginn. anschließend
folgt der bruch: popballaden, anspruchsvoll aber keinesfalls einzigartig,
bestimmen von nun an das album. radiotaugliche lieder, die im kontext
des folkloristischen konzepts eines nicht seien dürfen: zeitlos.
genau das sind sie; sie klingen zeitlos, modern, mit refrains, "zu
denen man einfach sein feuerzeug in die luft halten muss." der
spagat zwischen nischenkunst und massenmusik – oder besser hype
– beginnt. und was die geschichte lehrt wiederholt sich: "goldheart
assembly" kopieren viel und variieren noch mehr, kreieren dabei
aber einfach zu wenig. das mag für wenige gute lieder ausreichen,
für ein gutes album langt dies jedoch nicht.
(jf)
goldheart
assembly @ myspace
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