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plattenkritiken 2010

jaakko and jay - war is noise
(fullstream/rough trade)

"jaakko und jay" kommen aus der finnischen arktis. ihr neues album trägt den titel "war is noise". von der cd blicken einem ein kiffendes faultier und eine ernste eule entgegen, darunter steht der schriftzug: "this is weird". das cover des albums zeigt einen mann mit rasterzöpfen, vollbart und geschulterter gitarre vor einer stadtlandschaft – graffitiart nennt man sowas wohl. alles ist flashig, wenig zusammenhängend, stilelemente des punk werden durcheinandergeworfen, ein klischee folgt dem nächsten: "the music of jaako & jay throws a high-latitude spin on classic punk themes like drinking, revolution, drinking, making music, drinking, acute social commentary, drinking and drinking". musikalisch wird das projekt dann als "acoustic folk punk" beschrieben. eine der wenigen bands, die die verbindung von folk und punk anspruchsvoll umgesetzt haben sind "no age". eine dieser großartigen los angeles kombos, zu hause im "the smell". was "no age" auszeichnet ist die differenzierte kombination der musikalischen stile, der respekt gegenüber musikalischen traditonen. zusammen mit mika miko haben sie eine neue punkszene an der westküste der vereinigten staaten begründet: atemberaubend, stets mit gebrochenem pathos. zu vergleichen ist diese punkbewegung mit "jaakko & jay" nicht im ansatz. denn für das finnische duo gibt es nur eine energetische bewegung, ganz dem futurismus gleich: alles muss vorwärts laufen, schnell und geradlinig. da punk nach definition der finnischen musiker wiederholt im alkohol wurzelt, werden im suff alle musikalischen traditionen verabschiedet und einer nicht enden wollenden lärmorgie geopfert. was bleibt ist viel pathos und keine tradition, "13 or 14 songs against the sounds of modern society". na dann…
(jf)

jaako & jay @ myspace