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jona steinbach - alles negieren
(cobretti/broken silence)
schön das die uhlmannisierung der deutschen sangeskunst ein ende
gefunden hat. nicht das ich tomte nicht gemocht hätte mit ihrem
"hinter all diesen fenstern", aber so um 2003/2004 zum höhepunkt
der tomtemania klangen mir doch einfach zu viele bands nach thees und
co und gingen mir damit mächtig auf den sack. nachzuhören
ist diese veränderung nun z.b. auf jona steinbachs album "alles
negieren". konnte ich den vorgänger "teilen was du willst"
noch wie oben beschrieben verbuchen und abhaken, so muss ich nun zunächst
etwas überrascht feststellen, das der kölner singer-songwriter
doch mehr drauf hat und unüberhörbar mehr will.
ungleich ruhiger, balledesker wird hier musiziert. gleichzeitig sind
die arrangements vielseitiger und stehen wohltuend im dienste eines
unterhaltsamen hörgenusses. so lässt es mich unweigerlich
schmunzeln, als z.b. am ende von "ein tanz" überraschend
bläser zum einsatz kommen, wie man sie in ihrer kitschigkeit eher
bei einem jens lekman vermutet hätte. oder wenn bei der single
"alles negieren" plötzlich dezente elektrobeats einsetzen
und dem song eine gelungene neue dynamik geben.
in der gesamtschau können solche überraschungsmomente jedoch
nicht den eindruck zerstreuen, dass einigen seiner neuen ruhigen songs
auf "alles negieren" das besondere fehlt. "es wird böse
enden" oder "in den gedanken" sind keine schlechten songs,
aber insbesondere im internationalen singer-songwriter-vergleich wird
- wie ich finde - ein qualitativer unterschied deutlich...
(mf)
jona
steinbach @ myspace
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