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josh ritter - so runs the world away

josh ritter - so runs the world away (pytheas/cargo)

alle schwärmen sie von der musik des in moscow, idaho, geborenen josh ritter. "...this is the most exuberant outburst of imagery since bob dylan's "a hard rain's gonna fall"" äußerste unlängst stephen king gegenüber entertainment weekly. und nicht nur die berühmten - etwa david letterman, marie-louis parker - sondern auch die berüchtigten - die amerikanische presse - ist begeistert vom jungen songwriter, der mit "so runs the worls away" seinen fünften longplayer vorlegt. eingespielt wurde das album im "great north sound society" in maine und in brooklyn im "saltlands studio", produziert von sam kassirer. neben dem musizieren schreibt ritter zudem an einem roman, der im ländlichen west virginia nach dem ersten weltkrieg spielt. vielleicht kommt aus der literatur die liebe zu metaphern, die wir in beinahe allen songtexten von ritter finden. texte, die sowohl das spirituelle, als auch das alltägliche besingen. das liegt nahe, ist "so runs the world away" doch ein gewagter spagat zwischen folkloristisch tradierter musik und dem ordinary folk, der immer nah am rande des ordinary pop liegt. dabei sind die höhepunkt rar; einer dieser besonderen momente ist das folk-gospel-stück "folk bloodbath". aber anstatt die folktraditionen puristisch herauszuarbeiten strebt ritter nach einem volleren klang, mit streichern, hintergrundchören und klavier. dabei findet ritter zwar zu schönen harmonien, diese sind allerdings eher im radio-pop als in amerikanischen musiktraditionen und im spirituellen verwurzelt; zur neo-folk bewegung gibt es keine verbindungen. "so runs the world away" ist ein album geprägt von simplen songstrukturen, anschaulichem songwriting und oberflächlichem einbinden vermeintlicher traditionen: dies ist alles weit von einem bob dylan entfernt, erfolg verspricht es allemal.

jf

josh ritter @ myspace