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plattenkritiken 2010

lonelady - nerve up
(warp/rough trade)

manchester ist und bleibt ein ort, der sich aufgrund seiner musikalischen geschichtsträchtigkeit immer wieder selber neu erfindet bzw dessen mythos durch immer neue bands unentwegt fortgeschrieben wird (siehe jüngst z.b. delphic). ob diese junge dame julia campbell aka lonelady dieser geschichte irgendwann rückblickend ein wichtiges kapitel hinzugefügt haben wird, vermag ich jetzt natürlich nicht zu sagen. wohl aber ist ihr debutalbum "nerve up" interessant genug um aufzuhorchen. zumal es nicht bei irgend einem britischem "wald- und wiesenlabel" erscheint, sondern mit warp (u.a. broadcast, gravenhurst, maximo park) bei einer - zu recht - hoch angesehenen plattenfirma.
tatsächlich ist es - wie nicht selten in zeiten eines omnipräsenten und immerwährenden gigantismus - insbesondere der (musikalische) minimalismus, welcher auffällt - wie z.b jüngst bei the xx - und mit dem auch "nerve up" seine aufmerksamkeit auf sich zieht. zu dieser reduzierung des arrangements gesellt sich bei lonelady im zweiten schritt eine gewisse musikalische kühle, die in der vergangenheit insbesondere im new wave auch einen ästhetischen ausdruck im kleidung, style und coverartwork fand.
schaut man sich nun das cover dieser platte oder pressefotos an (anne clark ich hör dir trapsen ;0) und läßt schließlich ihre musik auf sich wirken, so verwundert es nicht, dass man sich unweigerlich an große namen der post punk ära erinnert fühlt... the fall, joy division und weniger groovige esg. unterm strich trägt diese musikalische orientierung zwar nicht auf ganzer länge, ein hinhörer ist es aber - wie gesagt - allemal.
(mf)

lonelady @ myspace